Wieder ein Juwel aus der Schatzkammer der „Spitze“-Galerie Nierendorf: „Otto Mueller und seine Weggefährten“

Aus dem einmaligen Bestand der Galerie in der Hardenbergstraße wurde eine am Freitag eröffnende Ausstellung der Sonderklasse zusammengestellt. Diesmal steht mit dem Maler und Lithographen Otto Mueller (1874 – 1930) einer der wichtigsten Expressionisten im Fokus. Die Ausstellung läuft immerhin vom 12. September 2025 bis zum 26. Februar 2026, viel Zeit also, auch für einen mehrfachen Besuch! Und der lohnt sich schon wegen der brillianten Auswahl der Originale aus allen Phasen des Lebenswerks. Biographie und Schaffensergebnisse von Otto Mueller sind ganz besonders spannend.

Die im Titel erwähnten, ebenfalls im Original zu sehenden Weggefährten sind keine Geringeren als Heckel, Kirchner, Pechstein und Schmidt-Rotluff, Müller war mit verschiedenen Künstlergruppen verbunden, „Neue Recession“ und „Brücke“. Er war Akademiker und Bohemien zugleich, konsequent unangepasst und lebenshungrig, offen für sehr verschiedenen Welten -und das zeigte er auch in aller Deutlichkeit. Dies brachte ihm auch Angriffe ein von sehr verschiedenen Seiten: Seine Kunst wurde als „entartet“ diffamiert. Später wurde er in bestimmten Milieus wegen angeblicher Nähe zu diversen -ismen angegriffen. Man bilde sich selbst ein Urteil, diese Chance verstreichen zu lassen, dürfte später bereut werden.

Voraussetzung dafür ist eine Ahnung davon, was man aus der Nähe hätte sehen können. Auf der empfehlenswerten Website der Galerie Nierendorf kann jedes der ausgestellten Bilder über den Zugang zur jeweiligen Ausstellung betrachten werden. Ebenso kann der unglaubliche Galerie-Bestand nach einzelnen Künstlern sortiert bewundert werden. Doch was ist das alles gegen einen Galeriebesuch?!

Dringendste Empfehlung!

Bernd

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